Kasachstan – Almaty
Anna:
Kaum sind wir in Kasachstan, blitzen uns auch schon die ersten Goldzähne entgegen. Die chinesischen Schriftzeichen weichen den Kyrillischen und Kasachischen, die Strassen werden schlechter und doch fühlen wir uns heimeliger.
Wir haben Glück mit dem Wetter und meistens Rückenwind.
Auf dem Weg nach Almaty machten wir einen Abstecher zum Charyn Canyon – eine irrsinnig schöne Schlucht die gezeichnet ist von bizarren Steinformationen. Die Anfahrt über die 22km lange Kies-Staub-Piste war ein Geduldstest, aber sehr lohnenswert. Wir campten zwischen den Mauern einer Aussichtsplattform die uns vom nächtlichen Wind geschützt hat.
Leider konnten wir nicht lange bleiben, da wir uns nach 5 Tagen in Almaty registrieren lassen mussten.
In Almaty war ich begeistert von den vielen verschiedenen Gesichtern, die hier zu Hause sind. Man sieht und spürt die verschiedenen Einflüsse die hier zusammen kommen. Wir kauften Essen am „Grünen Basar“, besuchten das Kunstmuseum und erkundeten die Stadt per Rad und Fuss.
Nach 5 Tagen konnten wir zu Taz ziehen, mit dem wir wandern waren und eine kleine Runde radelten.
Nach langer Zeit trafen wir auch mal wieder Österreicher, die mit ihrem Land Rover unterwegs sind – während Christian und Taz die 2te Bergtour starteten verbrachte ich den Nachmittag mit ihnen und konnte mich an ihrem Dialekt satthören…
Christian:
Der erste Eindruck im neuen Land ist erst einmal … Stille … auch wenn es in China nicht stressig war, wird einem die Stille erst einmal bewusst, wenn sie sich um einen herum ausbreitet. Für uns ist das sehr angenehm. Die Strassen sind nicht so perfekt wie in China, dafür säumen alte Bäume den Strassenrand und man wird nicht von einem Zaun gehindert die Strasse zu verlassen. Es fühlt sich von Anfang an etwas mehr nach Heimat an, als vor der Grenze.
Im ersten Restaurant gibt es Vieles. Vor allem viel Fleisch, aber auch etliches anderes Essen. Wir leisten uns erst mal eine große Pizza mit richtigem Käse. Auch in Almaty geht es erst mal auf den Basar und es gibt für uns saure Gurken, Krautsalat und frisches Brot (ähnlich wie im Iran). Auf dem Basar selbst erkennen viele Menschen unsere Sprache und von Zeit zu Zeit trifft man sogar Kasachen welche deutsch sprechen. Des weiteren sieht man überall Mercedes-Busse, LKW´s, 3er Golfs und Audis welche einen Gruß aus Deutschland tragen. Hier spürt man stark, dass man sich Europa nähert.
Nachdem wir uns einen Tag Zeit genommen haben und die aktuellen politischen Geschehnisse der letzten 4 Wochen anschauen, entscheiden wir uns gegen den Pamir-Highway und eine direktere Route. Da wir seit 27.07.2012 kein Visum mehr für Kirgistan benötigen (das erste mal dass sich die Visa- Situation in einem Land verbessert), steht erst einmal die Organisation des Usbekistan Visa an, welches eine Woche dauert. In der zwischen Zeit genießen wir die Stadt und gehen mit unserem Gastgeber ein paar schöne Bergtouren.
Von Alamaty (Kasachstan) nach Bishkek (Hauptstadt von Kirgistan) sind es nur 260km welche wir trotz teils starkem Gegenwind in 3 Tagen radeln können. Kurz vor der Grenze zu Kirgistan sieht man den Landschaftlichen Unterschied zwischen den beiden Ländern. Wir kommen aus dem Land welches Hauptsächlich von Steppen geprägt ist und reisen in das Land der Hochgebirge ein. Leider war die Sicht bei unserer Anreise auf Grund von Staub in der Luft nicht so gut, eventuell könnt ihr im Hintergrund die Gebirgskette erkennen.
Es waren nur wenig Radtage in Kasachstan, dafür waren diese sehr intensiv und schön.