Dubai – Oman – Dubai
Christian:
Erster Eindruck bei der Ankunft in Dubai: “Kulturschock der anderen Art”:
- Frauen laufen alleine und ohne Kopftuch auf der Strasse
- Pärchen die sich auf der Strasse berühren
- Auch wenn die Ampel in 100m Entfernung durch Rot Stop signalisiert, wird die 8 Litermaschine noch mal auf maximale Geschwindigkeit gebracht um sein Gefährt an der Ampel wieder ab zu bremsen.
- Dubai ist angesichts der Bevölkerungszahl sehr weiträumig -> vom Zentrum aus noch mal 35km zu unserer ersten Unterkunft
Unsere ersten Tage in Dubai wollen wir bei einem Couchsurfer verbringen, um unsere weitere Planung auf zu stellen und möglichst schnell aus der künstlichen Scheinwelt, errichtet auf Sand zu entfliehen und in den Oman zu radeln.
Unser Plan ist es ein Boot zu finden welches uns nach Indien transportieren wird. Es ist uns egal ob von den Vereinigten Arabischen Emiraten oder aus dem Oman. Wir haben Kontakt mit mehreren Reedereien, Reisebüros, Kreuzfahrtunternehmen, Logistikfirmen welche sich auf Seetransport spezialisert haben und Spezialisten für Frachtschiffreisen, aber wir schaffen es nicht ein Boot zu finden welches uns mit nimmt. Wir finden in einem Forum noch eine Info, dass es vor ca. 4 Monaten ein Mädel mit einem Dahu (altes Holzsegelschiff) probiert hat und auch eines gefunden hätte. Dieses hätte sie von den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Indien gebracht hat. Sie schreibt aber auch, dass es sie 3 Wochen gekostet hat alles zu organisieren. In der Zwischenzeit haben wir uns bei unserem Gastgeber schon fest auf dem Balkon eingerichtet und können hier sehr gut Kraft tanken.
Unser Gastgeber ist das absolute Gegenteil eines typisch Iranischen Gastgebers. Bei Ankunft heißt es nur, ” Hey guys! I am tired and I have to work tomorrow. Feel like at home, here is the fridge feel free to take what you want. See you tomorrow after work!” Er ist absolut unkompliziert und wir fühlen uns eher als Mitbewohner wie als Gäste.
Nachdem wir ja nicht den ganzen Tag in der Wohnung sitzen können bzw. wollen, machen wir uns auf den Weg in die Stadt um Eindrücke zu sammeln. Wir besuchen die IBN Batuta Shoppingmall, den Burj Arrab, das alte Zentrum und unternehmen einen Ausflug in die Wüste.
Nach längerem hin und her wollen wir hier aber auch nicht noch 3-4 Wochen festhängen und nicht wissen wie es weiter geht. Somit entscheiden wir uns dazu doch einen Flug zu buchen. Unser Flug geht noch vor Weihnachten von Sharjah (VAE) nach Colombo (Sri Lanka). Da wir noch 10 Tage Zeit bis zu unserem Flug haben, machen wir uns auf den Weg in den Oman (Mussandam). Wir fahren die Autobahn durch die Wüste und wollen über den Grenzübergang in den Bergen in den Oman einreisen. Nach hartem Gelände mit Schotter und großen Steinen auf dem Weg, erfahen wir an der Grenze: “Only locals, no tourists!”. Aha also wieder zurück und an den einzigen internationalen Grenzübergang an der Küste. Im Oman wird es viel ruhiger, fast keine Fahrzeuge auf der Strasse, kleine Gemeinden und keine Städte die wetteifern zur Weltmetropole zu werden.
Anna:
Obwohl ich hier hingekommen wäre wenn wir ein Pakistan Visum bekommen hätte, habe ich es genossen. Wir hatten quasi eine WG, einen Hund und viel Zeit zu relaxen. Im hauseigenen Pool zum Beispiel. Oder beim Grillen am Balkon. Der Dubai- und Oman-Aufenthalt war einer der teureren. Wir mussten zwar für unsere Unterkunft nichts zahlen, dafür ist Dubai an sich teuer. Im Oman waren die Lebensmittel günstig, dafür mussten wir für unser Visum 40€ pro Person zahlen und die Hotelübernachtung war auch überteuert.
Im Oman haben wir versucht mit vollem Gepäck einen Berg zu eradeln. Nach 5 Serpentinen konnte ich Christian dann davon überzeugen das Ganze am darauffolgenden Tag lieber zu Fuß anzugehen. Er hats dann auch eingesehen, nachdem wir die Räder sowieso schieben mussten um vorwärts zu kommen. Es war wirklich steil. Das 2te Highlight war die Bootstour. Wir haben Delphine in freier Natur gesehen!!!
In Dubai stand Austausch an erster Stelle. Wir haben einen Radreisenden getroffen: Stefan aus Deutschland. Der Nächste der nach Australien zieht um dort sein Glück zu versuchen. http://lassrollen.tumblr.com momentan ist er in Indien. Ausserdem trafen wir einige Couchsurfer mit interessanten Geschichten und Philosophien.
Der Hafen der Altstadt mit all den bunt bemalten Schiffen hat uns sehr gut gefallen. Ich war etwas enttäuscht, dass es so schwierig ist jemanden zu finden der uns mitnimmt, wir wollten es doch vermeiden zu fliegen. Als wir uns aber dann dazu beschlossen haben, hat sich die Idee gefestigt nicht gleich nach Indien, sondern erst nach Sri Lanka zu fliegen. Es hat ne ganze Weile gedauert die Räder flugbereit zu machen aber was solls.
Jetzt mal den Hintergrund unbeachtet, dass nur 15% der Bevölkerung Emiratis sind und sehr viele asiatische Arbeiter für einen Hungerlohn die Paläste errichten, welche für Wucherpreise an westliche Investoren verkauft werden, war alles in allem ein entspannter Reiseabschnitt trotz knackigem Omanbesuch.